Arrata Programm 2017

..2017 | Rettet den Felsen! Fachliches und demokratisches Handeln in Frage gestellt! (Vortrag mit anschließender Diskussion)
  • Im Jahr 1992 entdeckte J. Weinheimer das erste altsteinzeitliche Felsbild in Mitteleuropa und damit eine echte archäologische Sensation. Im Jahr 2010 zeigte ARRATA e.V. die Felskunst der Landesarchäologie (LA) und untersuchte das Felsbild wissenschaftlich bis zum Jahr 2014. Zwei durch G. Bosinski vermittelte Fachgutachten von international anerkannten Felsbildspezialisten (2011) bescheinigen das steinzeitliche Alter und machen auf die Notwendigkeit eines Schutzes (vor Ort) aufmerksam. Weitere renommierte Fachleute (u.a. P. Bahn) schlossen sich dem an und unterstützten internationale Veröffentlichungen in Fachzeitschriften (u.a. Antiquity, INORA). Am 01. Juli 2014 stellte die damalige Kulturministerin Doris Ahnen das Felsbild der Öffentlichkeit vor: "Wir haben hier ganz offensichtlich etwas historisch immens bedeutendes, für die Region einmaliges... unser Anspruch muss der sein, dass wir natürlich dieses Denkmal schützen wollen und das wir es konservieren wollen, aber auf der anderen Seite wollen wir auch Menschen an solchen Entdeckungen teilhaben lassen". Im August 2014 erfolgte durch den neuen Leiter der Außenstelle Koblenz (GDKE, LA) ein radikaler Paradigmenwechsel. Überbehördliche Bemühungen, ein Schutzkonzept zu entwickeln, wurden unterbunden. Erneute Beschädigungen am Felsen wurden im September 2015 an die Fachbehörde gemeldet, die diese weiterhin ignorierte ("es besteht keine Gefahr für das Felsbild"). Im Februar 2016 verhinderte die Landesarchäologie schließlich ein Schutzkonzept (Umzäunung + Archäologiepfad + Lernort) der Gemeinde, das durch EU-Gelder gefördert werden sollte. Stattdessen propagierte die Fachbehörde während einer offiziellen Geländebegehung ein Absägen und Abtransport des Felsbildes zum Schutz vor Besuchern (Ergebnisprotokoll). Der Verein ARRATA kritisiert diese Idee, da sie im Widerspruch zu Denkmalgesetz, internationalen Richtlinien (UNESCO) und einem gesetzlich verankertem öffentlichem Interesse steht. Aus denkmalpädagogischer und kulturtouristischer Sicht sollte das Felsbild zudem für Besucher zugänglich gemacht werden. Der gestellte Bauantrag der Gemeinde musste schließlich im Mai 2016 auf Eis gelegt werden. Nach Aussage der Unteren Denkmalschutzbehörde erfolgte dennoch durch die Landesarchäologie im Juni 2016 eine denkmalrechtliche Genehmigung für den Bau eines Zaunes. Die Kommune konnte die Genehmigung des Bauantrages bislang nicht bestätigen (Jan. 2017). Fast sieben Jahre später ist das Felsbild noch immer ungeschützt und es muss weiterhin befürchtet werden, dass das Felsbild durch ahnungslose Besucher zerstört wird. Der Verein ARRATA setzt sich für einen schnellen Schutz, konkret für den Bau eines Zaunes und kulturtouristische wie pädagogische Nutzung des Felsbildes ein.
    Infos unter www.felsbildarchaeologie.de
    Im Rahmen eines Vortrages wollen wir aufklären und offen diskutieren. Um Einladung von Gesprächspartnern aus der Fachbehörde sind wir bemüht.
    Treffpunkt wird per Mail, Presse, Webseite und facebook bekannt gegeben. Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
11.02.2017 | Wird Kulturerbe aufgrund Desinformation weggebaggert?! Eine rein archäologische Führung in Wiebelsheim?!
  • Erst am 22.12.16 wurde Windrad "WEA 11" in Bickenbach genehmigt, wodurch ein Bodendenkmal -aufgrund falscher Informationen- wirtschaftlichen Interessen geopfert werden soll (siehe 18.02.)! Das gleiche Spiel nun auch in Wiebelsheim? Die geplanten Versiegelungsflächen für den Bau von zwei "WEA" befinden sich inmitten eines kulturhistorischen Verdichtungsraumes, der sich über 2,5 km parallel zur Kreisstraße bis zur gallo-römischen Siedlung "Hellenpütz" zieht. Hier befinden sich außerdem ein rund 2500 Jahre altes Grabhügelfeld, römerzeitliche Gräber, antike Wegesysteme und bergbauliche Spuren. Damit befinden sich die beiden WEA im "Archäologieerwartungsland"! Im Gegensatz dazu steht in der Umweltverträglichkeitsüberprüfung folgendes: "Im weiteren Umfeld der geplanten WEA befinden sich zahlreiche Bodendenkmäler. Nachteilige Auswirkungen können aufgrund der Entfernung zu den Arbeitsflächen (ca. 100 m) ausgeschlossen werden. Vor der Standortanpassung fanden darüber hinaus Absprachen zwischen Vorhabensträger und Behörden zum Schutz und der Inwertsetzung der Bodendenkmäler statt." Durch die Landesarchäologie wird nur für ein Windrad "bedenken" geäußert. Ebenso kritisiert der Verein ARRATA, dass das denkmalpflegerische Prozedere im Rahmen des Antragsgenehmigungsverfahrens nicht transparent ist.
    Einspruch zum Genehmigungsverfahren können Bürger bis 24. Februar einlegen. Die Führung beabsichtigt aufzuklären und stellt die archäologischen Hinterlassenschaften dar! (Stand 04.02.17)
    Leitung: Wolfgang Welker
18.02.2017 | Wird Denkmal zum Abschuss frei gegeben?! Ein archäologischer Trauerzug zur mittelalterlichen Siedlungsstelle Seibertshausen
  • Energiewende ja, aber nicht so! Am 22.12.16 wurde die WEA 11 in Bickenbach genehmigt. Damit wird eine mittelalterliche Siedlung, die sich ungefährdet im Wald befindet, einem Windrad geopfert! Wallanlage, Gräben und Gruben verraten auch dem Laien, dass sich hier ein archäologisches Kleinod befinden muss. Die Siedlungsstelle ist der Bevölkerung und den Archäologen als das urkundlich überlieferte und in das 12. Jahrhundert datierende "Seibertshausen" bekannt (Lit.: J. Heinzelmann 1995, JfWL 21 und W. Welker 2007, Ab. Arch. 8). Der Genehmigungsbescheid schockiert daher: "Bislang sind der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Koblenz in diesem Bereich keine archäologischen Denkmäler bekannt". Aufgrund dieser Information wurde ein im Hunsrück seltenes Kulturerbe zum Abschuss freigegeben. Der Firma Kreuzberger Windkraft bleiben dadurch wohl Grabungskosten erspart! Wer übernimmt jetzt die anfallenden Kosten einer Notgrabung im höheren sechsstelligen Bereich? Die Führung soll aufklären und die archäologischen Hinterlassenschaften vorstellen! (Stand 04.02.17)Leitung: Wolfgang Welker
25.03.2017 | "Burg Pfarrköpfchen", die alte Stromburg!
  • Bis zu den Ausgrabungen in den 80iger Jahren durch die Archäologische Denkmalpflege war die Burganlage am Rande der Stromberger Altstadt völlig unbekannt. Ohne spätere Um- oder Überbauung hat sich eine salierzeitliche Burganlage erhalten, die aufgrund der Funde mit der Stromburg gleichzusetzen ist. Diese wurde in den Urkunden des 11. Jahrhunderts (erstmals 1056) erwähnt.Leitung: Norbert Zimmermann und Stefan Link, Burgpaten der alten Stromburg
08.04.2017 | Spotterplanes and Crossroads - Die Südflanke der Schlacht um Pfaffenheck
  • Autoexkursion mit Besichtigungen (Fortsetzung der Pfaffenheck-Tour). Nicht nur der Raum um Pfaffenheck war Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen US-Truppen und deutschen Einheiten. Auch die Verbindungsstelle der Gebirgsdivision Nord zur 159. Volksgrenadierdivision wurde von amerikanischen Truppen hart bedrängt. Die Autoexkursion führt zu ausgewählten Punkten der Südflanke der Gebirgsdivision Nord im Umland der Dörfer Herschwiesen und Buchholz sowie zur Kreuzung B327/L210.
    Achtung: Teilnehmerbegrenzung! Anmeldung erbeten.
    Leitung: Dr. Jochen Lehnhardt und Dr. Holger Hirt
22.04.2017 | Mittelalterliche Mottentour im Vorderhunsrück
  • FÄLLT AUSAutoexkursion zu den Niederungsburgen (sog. Motten) in Laudert, Horn und Bubach. Ohne Zweifel handelt es sich bei diesen drei mittelalterlichen Burgstellen, die zum Teil in unwegsamen Feuchtgebieten liegen, um einige der schönsten und bedeutendsten archäologischen Sehenswürdigkeiten im Hunsrück.Leitung: Michael Hammes, ARRATA e.V.
29.04.2017 | Felsbilder entdecken. Spuren im Felsen erkennen und bewerten - Prospektionsübung
  • Im Rahmen einer praktischen Geländeübung, die in Deutschland erstmals angeboten wird, sollen anhand von Beispielen im Baybachtal und Ehrbachklamm Methoden aufgezeigt werden, wie man Ritzungen und andere Spuren im Felsen entdecken kann. Die Unterscheidung zwischen menschlichen und natürlichen Spuren und auch der Erfahrungsschatz des zu erwartenden Felsbildspektrums spielen bei der Suche, Bewertung und schließlich auch chronologischen Einordnung eine elementare Rolle. Nicht weniger bedeutsam ist der spätere denkmalpflegerische Umgang mit der Entdeckung, der sich einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Schutz unterordnen sollte. Bevor es ins Gelände geht, erfolgt zunächst eine chronologische Übersicht über den zu erwartenden Formenschatz bei Felsbildern. Felsbilder sind im Raum Deutschland bisher eine verkannte Quellengattung. Mit dem Projekt "Gondershausen" im Jahr 2006 hat der Verein ARRATA nicht nur an Rhein und Mosel Neuland in der Felsbildarchäologie betreten.Leitung: Wolfgang Welker und Marco Schaffranski (AG Felsbildarchäologie)
27.05.2017 | XX. Hunsrücker Archäologie-Tage auf der Ruine Schmidtburg - "Mitten drin statt nur dabei"
  • Mehrtägiges Archäologiefestival. Bereits zum 20ten Mal wird das kleine und urige Archäologiefestival auf der Ruine Schmidtburg im Hahnenbachtal ausgerichtet. Am Samstag findet wie in jedem Jahr ein besonderer Aktionstag mit vorgeschichtlichen Mitmachaktionen, Vorführungen zu alten Techniken, Kurzexkursionen und abends das traditionelle Bogen- und Speerschleuderschießen (an der Keltensiedlung) statt.
     
    Aktionstag: 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr (anschl. Bogenschießen).
    Führung zur Keltensiedlung: ca. 12:00 Uhr
    Führung Ruine Schmidtburg: ca. 14:00 Uhr
    Leitung: ARRATA e.V.
17.06.2017 | Festungsruine Mont-Royal, die ehemals größte französische Festung des 17. Jahrhunderts auf deutschen Boden
  • In dem Jahr 1687 wurde mit dem Bau der Festung auf dem Halbinselberg der Mosel bei Traben nach den Plänen des französischen Festungsbaumeisters Vauban begonnen.
    Bereits 1698 wurde die Festung von den Franzosen wieder gesprengt.
    Sie war die Operationsbasis für die Rheinarmee Ludwig XIV. In den Jahren 1929-1938 wurden umfangreiche Grabungen von Dr. Spies durchgeführt. Die heute noch vorhandenen Reste lassen die einstige Größe noch erkennen. Der geführte Spaziergang zu den versteckt liegenden Sehenswürdigkeiten, darunter unterirdische Gänge und Gewölbe, findet in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Festung Mont Royal statt.
    Leitung: Uwe Hauth u.a., Freunde und Förderer der FESTUNG MONT ROYAL e.V.
26.08.2017 | Tempel, Hügelgräber und Siedlungen. Fuß- und Autowanderung mit Museumbesuch
  • Auf den Spuren von Kelten und Römern in der Gemarkung Enkirch
    In der Gemarkung Enkirch befinden sich zahlreiche Bodendenkmäler aus der keltischen und römischen Epoche, darunter Grabhügelfelder, Siedlungen, Eisenschmelzen oder Tempelanlagen. Unter der Leitung von Uwe Hauth machen sich die Teilnehmer auf die Spurensuche dieser vergangenen Epochen, deren Überreste durch Tiefpflug, Forstarbeiten oder Raubgräber heute mehr denn je gefährdet sind. Zu den Zielorten gehört auch die Heimatstuben (Museum).
    Leitung: Uwe Hauth, Freunde und Förderer der FESTUNG MONT ROYAL
10.09.2017 | Mauern, Türme, Tore - Verteidigungssystem und -taktik der spätmittelalterlich "bewehrten" Stadt Rhens
  • Bundesweiter "Tag des offenen Denkmals"
    Sechs "turmen" und fünf "pforten" - Die kürzlich vollständig sanierte, ca. 900 Meter lange Ringmauer der Fachwerkstadt Rhens bietet mit ihren verschiedenen Formen der Befestigung ein anschauliches Beispiel des spätmittelalterlichen Befestigungssystems noch vor Erfindung des Schießpulvers
    Leitung: Franz-Josef Schmillen, Historiker und Stadtführer
24.09.2017 | Villa Rustica auf dem Remstecken (Stadtwald Koblenz) - erforscht und aufgelassen
  • Der rund 1,5 stündige Spaziergang führt zu dem römischen Gutshof (villa rustica) auf dem Remstecken. Der Gutshof wurde vor allem in den 1990iger Jahren ausgegraben, aber dann nur teilweise rekonstruiert bzw. im Bestand gesichert. Dem Besucher zeigen sich neben rekonstruierten Mauern leider auch zerfledderte Planen und durch Vegetation abgegangene Befunde. Damit bietet dieses Denkmal nicht nur Einblicke in das römerzeitliche Landleben, sondern offenbart exemplarisch (für eine Reihe von gegrabenen Bodendenkmälern wie das keltische Zangentor auf dem Bleidenberg) die Problematik einer forschenden Landesarchäologie, die keinem Denkmal - Monitoring verpflichtet ist.Leitung: Wolfgang Welker, ARRATA e.V.
21.10.2017 | "Burg Pfarrköpfchen", die alte Stromburg!
  • Weitere Informationen: Siehe Burgführung am 23. März 2013! (Treffpunkt und Uhrzeit bleiben ebenfalls unverändert)
24.11.2017 | IX. Hunsrück-Kolloquium
  • Im Rahmen des Hunsrück-Kolloquiums finden in der Regel drei Kurzvorträge von je 30 Minuten Länge zu vor- und frühgeschichtlichen Themen zwischen Rhein- und Mosel statt. Weitere Infos erfolgen rechtzeitig unter www.arrata.de
    Vortrag 1: Zur Datierung der "Römerstraße" neben der Schlossbergstraße am Kühlberg bei Bacharach. Ein Beitrag zur Funktion, Entstehung und Alterstellung von Geleisestraßen (Dr. D. Aversano-Schreiber)
    Vortrag 2: Hunsrückarchäologie. 175 Jahre bürgerschaftliches Engagement! (W. Welker)
    Vortrag 3: noch offen
    Gastgeber: ARRATA e.V.

Kooperationspartner Jahresprogramm 2017

  • Waldökostation Remstecken (Umweltamt Koblenz)
  • Burgpaten der Alten Stromburg
  • Stadt Rhens
  • Freunde und Förderer der FESTUNG MONT ROYAL e.V.
  • Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und die Viertäler e.V.

Kontakt

ARRATA - Verein für fachübergreifende und angewandte Archäologie e.V.
Geschäftsstelle
Wolfgang Welker M.A.
Niederbachstr. 101
55430 Oberwesel
eMail: Geschaeftsstelle@arrata.info
Tel. : 01578 - 2809222
Internet: arrata.info

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